Raummoden


Was sind Raummoden?


Raummoden sind stehende Wellen, die in geschlossenen Räumen durch Schallreflexionen zwischen parallelen Wänden entstehen. Sie treten vor allem im Bassbereich auf und führen dazu, dass bestimmte Frequenzen lauter oder leiser erscheinen, je nachdem, wo man sich im Raum befindet. Das kann zu einem unausgewogenen Klangbild führen, bei dem einige Töne dröhnen, während andere nahezu verschwinden.

 

Wie entstehen Raummoden?


Wenn ein Lautsprecher Schallwellen erzeugt, breiten sich diese im Raum aus und prallen an Oberflächen ab. Je nach Abmessungen des Raumes (Länge, Breite, Höhe) können sich sogenannte stehende Wellen bilden. Das passiert, wenn die Wellenlänge einer Frequenz (oder ein Vielfaches davon) genau mit den Raummaßen übereinstimmt. Zum Beispiel: Wenn die Länge eines Raumes 5 Meter beträgt, könnte eine Frequenz von etwa 34 Hz (bei einer Schallgeschwindigkeit von ca. 343 m/s) eine stehende Welle erzeugen, weil die Wellenlänge dieser Frequenz mit der Raumdimension harmoniert. Diese stehenden Wellen führen zu „Moden“ – Bereichen mit überhöhtem Schalldruck (sogenannte „Peaks“) oder Bereichen mit stark reduziertem Schalldruck („Nullpunkte“).


Es gibt drei Hauptarten von Raummoden:


1. Axiale Moden: Entstehen zwischen zwei parallelen Flächen (z. B. zwischen zwei Wänden).

2. Tangentiale Moden: Beteiligen vier Flächen (z. B. Wände und Decke/Boden).

3. Oblique Moden: Beteiligen alle sechs Flächen eines rechteckigen Raumes (Wände, Decke, Boden).

Besonders tiefe Frequenzen (Bassbereich) sind oft betroffen, weil ihre Wellenlängen groß genug sind, um mit typischen Raumgrößen zu interferieren.



Wie kann man Raummoden behandeln?

Es gibt verschiedene Methoden, um Raummoden zu minimieren und den Klang im Heimkino oder HiFi-Raum zu verbessern:

1. Optimale Lautsprecher- und Hörposition:

Die Platzierung von Lautsprechern und Sitzposition kann helfen, problematische Frequenzen zu vermeiden.

Die Lautsprecher nicht direkt an Wänden oder in Ecken aufstellen, da dies Raummoden verstärken kann. Ein gängiger Tipp ist, sie etwa 20-30 % der Raumtiefe von der Wand entfernt zu platzieren und die Hörposition entsprechend anzupassen.

2. Bassfallen (Bass Traps):

Diese Absorber bestehen oft aus Akustikschaum oder Mineralwolle und werden in Raumecken platziert, wo sich Bassenergie besonders stark sammelt.

3. Akustische Absorber & Diffusoren:

Während Bassfallen tiefe Frequenzen absorbieren, helfen breitbandige Absorber bei mittleren und hohen Frequenzen.

Diffusoren streuen den Schall und reduzieren stehende Wellen, ohne ihn komplett zu absorbieren.

 

Empfehlung: Für effektive Raumakustik empfehle ich die Produkte von GIK Acoustics. Ihre breitbandigen Absorber sind ideal, um mittlere und hohe Frequenzen zu kontrollieren, während die Diffusoren perfekt Schall streuen und stehende Wellen reduzieren


4. Elektronische Raumkorrektur:

AV-Receiver und Prozessoren bieten Einmesssysteme (z.B. YPAO, Audyssey, MCACC) oder Systeme wie Dirac und Room EQ Wizard (REW) messen den Raum und passen die Frequenzwiedergabe über einen Equalizer an, um Peaks und Nullpunkte auszugleichen.

5. Mehrere Subwoofer:

Durch die Platzierung mehrerer Subwoofer an strategischen Stellen im Raum kann man Raummoden besser kontrollieren und für gleichmäßigere Bassverteilung sorgen.

6. Raumgeometrie optimieren:

In Neubauten oder speziell eingerichteten Heimkinos kann man durch asymmetrische Wände oder geneigte Decken Raummoden von vornherein reduzieren.

 

Fazit

Raummoden sind unvermeidlich, aber mit der richtigen Kombination aus akustischen Maßnahmen, cleverer Aufstellung und moderner Technik lassen sie sich effektiv behandeln. Das Ziel ist eine möglichst natürliche und ausgewogene Klangwiedergabe, die das Hörerlebnis nicht durch überbetonte oder verschwundene Frequenzen stört.